FAQ Hypnose und Hypnotherapie –
Fragen und Antworten
Um Ihnen einen fundamentalen Einstieg ins Thema Hypnose/Hypnotherapie zu ermöglichen, habe ich an dieser Stelle die Antworten zu besonders häufig gestellten Fragen zusammengefasst. Je nach Methodik der Hypnose-Anwendung variieren manche Effekte leicht, dennoch sind die nachfolgenden Aussagen als größtenteils allgemeingültig zu betrachten.
Was ist Hypnose?
Die Hypnose ist eine Technik zum Herbeiführen des so genannten hypnotischen Trancezustandes.
Der therapeutische Trancezustand ist zumeist ein Zusammentreffen von körperlicher Entspannung und geistiger Fokussierung.
Die hypnotische Trance ist ein ganz natürlicher Bewusstseinszustand. Wir alle kennen "Alltags-Trancen", die wir z.B. während einer langen nächtlichen Autofahrt oder beim Anschauen eines spannenden Films erleben, ebenso sind uns aktive Trancen vertraut: vom Runner's High beim Joggen oder im Zusammenhang mit Tanz und Musik begegnet uns das Phänomen "Trance" fast täglich.
Verliere ich während der Hypnose die Kontrolle?
Nein, ganz im Gegenteil! Sie gewinnen sogar an Kontrolle, denn Sie haben in Trance Zugriff auf Ressourcen Ihres Unterbewusstseins, die Ihnen sonst verschlossen sind.
Bin ich während einer Hypnose bewusstlos?
Nein, in Hypnose verlieren Sie unter keinerlei Umständen das Bewusstsein. Auch ist das Gefühl der Trance keinesfalls mit dem einer Ohnmacht vergleichbar. Je nach Trancetiefe ist es sogar möglich - und im Kontext einer Therapie durchaus erwünscht - dass Sie jedes Wort mitbekommen und sich vollkommen präsent fühlen.
Kann es passieren, dass ich aus einer Trance nicht mehr aufwache?
Nein, das kann nicht passieren. Würde eine Trance nicht mehr geführt werden, würde der Trancezustand in Schlaf übergehen. Dann erwacht man, wenn man ausgeschlafen hat.
Wie „wacht“ man wieder auf?
Während der Trance wird der Klient durch Suggestionen geleitet und folgt diesen. Am Ende einer Hypnosesitzung wird der Klient durch ebensolche Suggestionen langsam und sanft wieder ins volle Wachbewusstsein zurückgeleitet.
Die körperlichen Funktionen normalisieren sich. Da Sie nicht geschlafen haben oder bewusstlos waren, müssen Sie nicht aufwachen.
Was passiert während einer Trance?
Das Wachbewusstsein wird zunehmend fokussiert, so dass der Therapeut in einen direkten Dialog mit dem Unterbewusstsein des Klienten treten kann. Die innere Bühne öffnet sich; vergangene oder auch imaginierte zukünftige Erlebnisse können als absolut real wahrgenommen werden. Körperlich bedeutet die hypnotische Trance eine maximale neuronale Entspannung und stellt einen ungemein heilsamen Zustand für den gesamten Organismus dar. Die Konzentration von Stresshormonen im Körper sinkt, das Immunsystem wird angeregt, Puls und Blutdruck verändern sich hin zu Werten, die wir in tiefer Entspannung vorfinden.
Ist die Trance als solche wahrnehmbar?
Während man sich in Trance befindet, ist man sich dieser Tatsache nur dann bewusst, wenn bestimmte Suggestionen gegeben werden (z.B. "Ihr Körper wird bleischwer" und man spürt, wie er es tatsächlich wird). An sich ist das Gefühl der Trance also gar nicht so "andersartig", wie viele erwarten.
Der Zustand der Trance per se ist völlig neutral.
Kann jeder Mensch hypnotisiert werden?
Die sehr große Mehrheit der Menschen ist suggestibel und lässt sich hypnotisieren, jedoch sind die Tiefe der erreichten Trance sowie die Schnelligkeit, in der sie erreicht wird, von Mensch zu Mensch verschieden. Sehr suggestible Menschen können nach wenigen Minuten in eine tiefe Trance gleiten, während weniger suggestible Menschen dafür manchmal mehrere Anläufe benötigen. Seien Sie offen und neugierig. Probieren Sie es aus.
Nicht hypnotisiert werden können und sollten z.B. Menschen mit Demenz oder Konzentrationsschwächen, geistig behinderte Menschen sowie Personen, die Drogen jeglicher Art (auch Alkohol) konsumiert haben.
Leicht zu hypnotisieren, also besonders suggestibel zu sein, bedeutet keinesfalls Willens- oder Charakterschwäche. Im Gegenteil: Diese Eigenschaft ist geradezu als ein Talent zu bezeichnen und geht mit einem lebhaften Vorstellungsvermögen, Intelligenz und Konzentrationsfähigkeit einher. Grundsätzlich kann man sagen, dass die Suggestibilität eines Menschen natürlichen Schwankungen wie denen der jeweiligen Tagesform unterworfen sind. Außerdem funktioniert die Hypnose-Einleitung ("Induktion") zunehmend besser, je häufiger man bereits hypnotisiert wurde.
Wie fühlt man sich in der Trance und wie danach?
Wunderbar! Man ist absolut entspannt und gelöst, fühlt sich angenehm passiv und geborgen. Nach dem Aufwachen fühlt man sich zutiefst erholt und ausgeruht.
Wie kann ich mir den Ablauf einer Hypnosesitzung vorstellen?
Nach Anamnese und dem Vorgespräch, das dem Abklären der Problematik sowie der Zielfindung dient, hat der Klient selbstverständlich die Gelegenheit, die Hypnose und Methodik betreffende Fragen mit dem Therapeuten zu besprechen.
Die Einleitung der Trance erfolgt dann durch verschiedene Induktionsarten, die als sehr sanft und angenehm empfunden werden. Hierbei werden Körper und Geist maximal entspannt. Anschließend wird die Trance vertieft.
Den therapeutischen Trancezustand kann man sich modellhaft als einen Rahmen vorstellen, in dem die eigentliche Veränderungsarbeit durch blockadelösende energetische Verfahren, hypnotherapeutische Interventionen und moderne Coaching-Techniken erfolgt.
Während der gesamten Dauer der Hypnose besteht ein Dialog zwischen Hypnotiseur und Hypnotisand. Nach dem sanften Aufwecken werden die Empfindungen und Erlebnisse während der Trance besprochen, anschließend werden dem Klienten Techniken vermittelt, mit denen er sich - Übung vorausgesetzt - jederzeit selbst in Stresssituationen schnell und effektiv helfen kann.
Was kann ich selbst für den Erfolg einer Sitzung tun?
Veränderungen unter Hypnose zu bewirken bedeutet, Teamarbeit zu leisten. Nur wenn Sie bereit sind, sich auf die Methode einzulassen, werden wir Erfolge erzielen.
Für den Verlauf einer Sitzung ist es von großem Vorteil, wenn Sie bereits vorher so präzise wie möglich für sich selbst formulieren, wie genau Ihr persönliches Ziel in Bezug auf das zu bearbeitende Thema aussieht. Machen Sie sich ruhig ein paar Notizen zu diesen Zielen sowie eventuell noch offenen Fragen, bevor Sie zur Sitzung kommen.
Wie lange "hält" das Ergebnis der Hypnose an, und können die alten Muster zurückkehren?
Eine posthypnotische Suggestion kann häufig über Jahre hinweg ohne Auffrischung in ihrer Wirkung bestehen bleiben. Manche Verhaltensmuster werden durch wiederholte Sitzungen in ihrer Veränderung gefestigt, manche Suggestion bedarf auch nur einer Auffrischung nach längerer Zeit. Erfahrungsgemäß lassen sich beispielsweise Phobien, das Verhaltensmuster des Rauchens oder des übermäßigen Essens in vielen Fällen sehr schnell und für immer beseitigen.
Ein einmal durch Methoden der energetischen Meridianstimulation aufgelöster Problem-Aspekt kehrt in der Mehrzahl der Fälle nicht mehr zurück.
Kann ich mich nach einer Hypnose-Sitzung an alles erinnern?
Bei einer tiefen Trance kann es zu einer Amnesie kommen, d. h. man erinnert sich nicht oder nur lückenhaft an das Gesagte. Wenn es dem Therapeuten als wichtig erscheint, so kann er die Erinnerungen suggestiv vollständig erhalten oder sie nach Absprache auch nicht verfügbar machen.
Wieviele Sitzungen benötige ich, wie ist die Hypnotherapie strukturiert?
Bei der Hypnotherapie handelt es sich um eine zeitlich klar begrenzte Therapie.
Die Therapiedauer variiert je nach Thematik.
Die Raucherentwöhnung sowie die Gewichtsreduktion umfassen je nur eine einzige Sitzung, die zwischen 3,5 und 5 Stunden dauert.
Für alle anderen Indikationen gilt: Die Therapiedauer ist in der Regel auf 6 bis 8 Sitzungen begrenzt.
Ist Hypnose gefährlich?
Hypnose ist ein sehr machtvolles Werkzeug, das – in falsche Hände gelangt - wie jedes machtvolle Werkzeug theoretisch missbraucht werden könnte. Damit eine Hypnosesitzung aber überhaupt funktioniert, muss ein Vertrauensverhältnis zwischen Therapeut und Klient bestehen, der so genannte Rapport. Würde dieser Rapport verlorengehen, z. B. durch eine der Moral des Klienten gegenläufige Suggestion, würde der Klient sofort "erwachen" und eine solche Suggestion wäre unmöglich. Es ist also von entscheidender Bedeutung, dass Sie sich an einen zertifizierten, kompetenten, erfahrenen Hypnosetherapeuten mit einer guten Reputation wenden.
In diesem Fall ist Hypnose absolut ungefährlich.
Welche Faktoren sprechen gegen eine Hypnose?
Die Kontraindikationen:
- Das Beschwerdebild ist als psychotisch einzustufen, umfasst also z. B. Wahn und/oder Halluzinationen.
- Das Beschwerdebild ist so massiv, dass eine stationäre Behandlung einer ambulanten Unterstützung vorzuziehen ist.
- Es liegt subakute oder akute Suizidalität (Selbstmordgefährdung) vor.
- Es ist eine Akutintervention, also ein sofortiger Behandlungsbeginn notwendig.
- Es liegt eine Suchterkrankung (außer Nikotinsucht) vor.
- Es besteht Eigen- oder Fremdgefährdung.
- Eine psychiatrische, psychotherapeutische oder neurologische Behandlung wurde bereits aufgenommen und es besteht seitens des Arztes oder Behandlers kein Einverständnis bezüglich des Beginns einer Hypnotherapie.
- Es besteht eine Anfallserkrankung, z. B. Epilepsie.
- Es besteht eine Erkrankung, deren Auswirkungen eine aktive Teilnahme am therapeutischen Prozess oder aber die körperliche Entspannungsfähigkeit stark behindern (z. B. Demenzerkrankungen, starke Schwerhörigkeit, Hyperkinesen, massive Atembeschwerden/besonders mit Husten).
- Es liegen starke, nicht eingestellte Herz- und Kreislaufbeschwerden vor.
- Es besteht keine Bereitschaft zu Offenheit und Kooperation.
- Es liegt kein eigener Wunsch nach Veränderung vor.
Ich möchte darauf hinweisen, dass sich meine Tätigkeit als Heilpraktiker für Psychotherapie grundlegend von der Tätigkeit des Arztes abgrenzt, indem keine medizinischen Diagnosen gestellt oder Heilungsversprechen abgegeben werden.
Es werden keine Medikamente verabreicht.
Eine gegebenenfalls erforderliche medizinische oder psychiatrische Intervention sollte durch die hypnotherapeutische Arbeit keinesfalls ersetzt werden.
Kurzfristige und Akutinterventionen können nicht durchgeführt werden.
Die Therapeutin entscheidet im Einzelfall über Annahme oder Ablehnung einer Behandlung.
Therapeutische Trance ist fokussierte Aufmerksamkeit,
die auf bestmögliche Weise so gesteuert wird,
dass der Patient seine Ziele erreicht.
Dr. Milton H. Erickson